Unsere Serie über das Tiny House, Folge III.

In der letzten Folge der Tiny House Serie erfahrt ihr, wie sich so ein Tiny House für zwei 17jährige Freundinnen anfühlt, die eine Woche am Stück darin verbringen. Zwischen stylish, nachhaltig – und „rich“…

 

Geht doch! Party im Tiny House

Kleines Haus im großen Test! Nach dem am Ende total gelungenen Tiny House-Wochenende mit meiner Freundin, der Pferdeliebhaberin und Journalistin Anja, waren nun die Kinder dran. Was heißt Kinder, die GROSSEN Kinder, nämlich Anjas Tochter Thea und meine Tochter Teresa, beide sind 17. Aber wie lockt man 17jährige an die Ostsee, da ist ein Tiny House allein, das noch dazu gar keinen Platz hat für noch dazu GROSSE Kinder, auch kein überzeugendes Argument.

Aber es gab was Tolles: Teresa und Thea hatten einen Job für eine Woche an einem Fish & Chips-Stand der Travemünder Woche – beide, zusammen, super, sie sind #bff, Best Friends For Ever. Und da bot es sich ideal an, das Tiny House als Arbeitsquartier zu nutzen, mit dem Rad liegt der Evershof, auf dem das Tiny House steht, von Travemünde nur 15 Rad-Minuten entfernt.

Rad-Minuten. Bedeutete, die Räder mussten mit. Wer über 40 ist und die „Fahrradmitnahme“ online bei der Deutschen Bahn buchen will, kann leicht ins Schwitzen kommen – nicht so Teresa, die die Fahrradtickets ohne groß nachzudenken aus dem Fahrscheinautomaten zieht und sie keines weiteres Blickes würdigt, um etwa zu gucken, auf welchen Zug sie sich beziehen, so Eltern-Fragen. „Wird schon gehen, Mama“, sagt sie – und so war es dann wohl auch, jedenfalls waren die Räder dann in Travemünde, inklusive Umstieg in Lübeck, ohne dass über den Transport noch ein Wort verloren wurde. Cool eben, entspannt.

 

Ich war ja nicht dabei, aber nach allem, was bei What‘s App zu erfahren war, hat auch mit dem Tiny House alles cool und entspannt geklappt. Nachdem Teresa und Thea wieder in Hamburg waren, ergab sich die Gelegenheit zu einem Gespräch, wie die beiden das Tiny House empfunden haben.

Wie war der erste Eindruck, als Ihr angekommen seid?

Teresa: Das Tiny House ist von außen schon echt stylish - aber innen dann schon sehr klein.

Das sieht auf den Bildern immer grösser aus! Tiny eben!

Thea: Für mich war alles normal groß. Die Toilette ist bei uns zu Hause auch nicht grösser. Ich fand die Küche so schön, offen, modern.

Teresa: Es ist alles da, was man braucht. Nur es gibt kein Backrohr oder keine Mikrowelle, wo man eine Pizza aufwärmen könnte. Das ist echt ein Nachteil.

Thea: Der kleine Kühlschrank ist aber auch gut! Man wird viel sparsamer, überlegt besser, was man wirklich braucht. Schaut im Supermarkt, wie groß die Packungen sind, sonst bekommt man sie ja gar nicht rein.

Teresa: Wir haben sogar gefeiert da. Zu siebt! Drinnen, draußen hat es geregnet.
Wir haben die Gartenstühle reingeholt.

Zu siebt? Wer waren eure Gäste?

Teresa: Fünf Jungs.

Was habt ihr gemacht?

Karten gespielt. Schwimmen.

Schwimmen?

So heißt das Kartenspiel!

Wie waren die Nächte? Kuschelig?

Thea: Okay. Nur, wenn eine Person krank ist, wird es die andere sofort auch. Wir haben uns so angesteckt dauernd mit dem Husten und Schnupfen!

Wie findet Ihr das Tiny House als Konzept?
Die Idee „alles klein“, ist die gut?

Thea: Ja, es ist ein gutes Gefühl, ein Gefühl, keinen Überfluss zu haben.

Teresa: Man kann den Konsum viel besser beobachten. Auch beim Duschen, mit dem Wassertank. Es ist Wahnsinn, wieviel Wasser man verbraucht bei ein paar Minuten duschen!

Thea: Und mit dem Besteck! Zu Hause legst du von allem so viel auf den Tisch.
Hier hast du von allem nur eins, oder zwei. Und man merkt: Es reicht total!





Das Tiny House steht ja direkt neben dem Campingplatz mit den Wohnwagen. Wie ist dieser Unterschied?

Thea: Naja, mit dem Wohnwagen kannst du richtig wohin hinfahren. Das Tiny House umzusiedeln ist schon ein richtiger Akt. Aber so wie es hier steht, ist es perfekt, mit dem Blick auf die große Wiese.



Glaubt ihr, wird es in Zukunft mehr Tiny Houses geben?

Thea: Ich weiß nicht, ob es wirklich Sinn macht. Es ist mehr so eine Spaß-Aktion. Sehr privilegiert.

Teresa: Das Tiny House ist schon für Leute mit Geld. Wenn wir über den Wohnwagen-Stellplatz aufs Tiny House zugegangen ist, haben wir uns immer richtig rich gefühlt, total privilegiert. …