Optimistisch in den Frühling spazieren

Der Frühling und Ostern stehen vor der Tür! Was gibt es Besseres, als lange Spaziergänge, neue Köstlichkeiten und Lieblingsorte (wieder) zu entdecken? Wir haben zwei Fundstücke für Euch, um gut gelaunt in das Frühjahr zu starten! 

Texte: Roland Rödermund, Sabrina Waffenschmidt
Fotos: Kerstin Peters, Yvonne Schmedemann

 

DUVENSTEDTER BROOK

(K)eine Bühne für Hirsche

Der etwas versteckt liegende Waldparkplatz Rothwegen gehört zwar streng genommen zum Hansdorfer Brook und damit zu Schleswig-Holstein, aber die Übergänge sind hier ohnehin fließend – der Spaziergang über die offizielle Grenze in den Duvenstedter Brook dauert keine zehn Minuten und tut gerade Man kann diesen Ort nur unzureichend erzählen oder erschreiben, ohne es eingehend zu erwähnen: Zusammen mit den angrenzenden Naturschutzgebieten Wohldorfer Wald, der Ammersbek-Niederung und

dem Hansdorfer Brook bildet der Duvenstedter Brook das Gebiet mit der größten Rotwildpopulation Deutschlands. Zunächst geht es vorbei an einem eingezäunten Gebiet, in dem sich kein Rotwild tummelt, sondern möglicherweise (es ist noch sehr früh am Morgen) Anhänger der „FKK Sportgemeinschaft Hamburg e. V.“ von 1951. Wo, wenn nicht hier im Wald, kann man sich frei und ungezwungen fühlen? Der Verein hatte zuletzt Nachwuchssorgen, ist später in einem „Abendblatt“-Beitrag im Netz zu lesen. Das Gelände ist verständlicherweise durch Blicke von außen abgeschirmt, ich lasse es links liegen und habe den Duvenstedter Brook erreicht. „Brook“ ist übrigens Plattdeutsch und steht für „Moorland“ oder „nasser Wald“ …

Weiterlesen im WOCHENENDER city of green auf S. 55-61. Hier geht’s zu unserem Online Shop

Duvenstedter Brook:

Mit der U 1 bis Ohlstedt, von da den 276er Bus Richtung Mellingredder bis Duvenstedter Triftweg, dann noch etwa 25 Minuten Fußweg.

Alternativ Waldparkplatz Rothwegen
53.724039, 10.178502

GROSSE ELBSTRASSE

Viertel in Hamburg

Hinterm Fischmarkt beginnt die Große Elbstraße – und der echte Hamburger Fischmarkt. Denn während Tourist:innen und Kiezgänger:innen am frühen Sonntagmorgen ihren Fisch bei Aale-Dieter kaufen, geht es die Straße hinunter authentischer zu: In den kalt-nassen und mit Neonröhren beleuchteten Hallen des Altonaer Fischmarkts verkaufen alteingesessene Großhändler:innen ab Mitternacht ihre Ware an Restaurants, Supermärkte und Fischgeschäfte. Und das jede Nacht. Auch tagsüber ist das alte Fischereiviertel völlig unprätentiös: Der Duft von Fischbrötchen hängt in der Luft, am Horizont reihen sich die Kräne aneinander und am Straßenrand einfache Fischimbisse und Bistros. Und doch wachsen die Kontraste, denn das Viertel geriet in den vergangenen Jahren immer stärker ins Blickfeld von Investoren. Schmucklose Häuser stehen so neben zeitgenössischer Architektur wie dem „Dockland“, einer Aussichtsplattform des Hamburger Architekten Hadi Teherani. Der alte Charme ist aber noch da, zum Beispiel im „Fischmarkt-Bistro“. Wer das übliche Backfischbrötchen-mit-Remoulade satt hat, sollte unbedingt vorbeischauen, denn hier gibt es mit die besten Fischbrötchen Hamburgs (wer Pulpo mag, bestellt den Black Pearl Octopusburger). Gleich um die Ecke, im rustikalen „Café Schmidt“, gibt es Brot und Brötchen, Kuchen und Törtchen – alles selbst gebacken. Und wer die perfekte Mischung aus Tradition und Moderne sucht, geht ins kleine, sehr gemütliche und sehr herzliche „Restaurant Marseille“ und lässt sich mit südfranzösischer Küche verwöhnen.

Große Elbstraße, 22767 Hamburg