Kurztrip: Ein Wochenende in Schwerin

Schwerin ist die kleinste deutsche Landeshauptstadt, dafür reiht sich hier eine architektonische Perle an die nächste. Doch den eigentlichen Reiz Schwerins macht für viele seine unvergleichliche Lage aus. Stadt der sieben Seen wird sie oft genannt – obwohl es in Wirklichkeit sogar 13 sind. Wir haben die besten Tipps für ein Wochenende in Schwerin.

Fotos: Uta Gleiser

 

Schwerin – Stadt der sieben Seen

Neuschwanstein und das Zuhause Elsas aus „Die Eiskönigin“ – nette Versuche, doch richtige Märchenschlösser sehen anders aus. Mehr Türme. Mehr See drum herum. Imposantere Kuppeln und Gewölbe. Prunkvollere Säle. Also wie das Schweriner Schloss. Außerdem gibt es den mittelalterlichen Dom, dessen Backsteinturm hoch über die Dächer der Altstadt ragt, und natürlich die vielen fein herausgeputzten Häuser.

Doch den eigentlichen Reiz Schwerins – auch Stadt der sieben Seen genannt – macht für viele seine unvergleichliche Lage aus. Denn es gibt keinen Platz in Schwerin, von dem aus man nicht in weniger als zehn Gehminuten ein Gewässer erreicht.

Ausflug:
Paddeltour mit SUP

Was liegt also näher, als die Stadt vom Wasser aus zu erkunden? Relativ einfach geht das auf einem Stand-up-Paddle-Board (SUP), das man sich an vielen Stellen problemlos ausleihen kann – zum Beispiel im Bootsverleih Schwerin oder Hangar 19.

Ob man dabei lieber die Bauwerke der Stadt vom Wasser aus bestaunt, einfach nur zum Baden hinauspaddelt oder grüne Uferabschnitte ansteuert, bleibt jedem selbst überlassen. Auf den größeren Seen sollte man in Ufernähe bleiben, da dort Wind und Wellengang nicht zu unterschätzen sind. Ruhigere Touren führen etwa über den Heidensee durch den Werderkanal in den Ziegelsee oder rund ums Schloss.

 

Kultur und Genuss:
Schlossgärtnerei Wiligrad

Schloss Wiligrad hat eine verschlungene Geschichte hinter sich, seit der Wiedervereinigung veranstaltet der Kunstverein Wiligrad hier zeitgenössische Kunstausstellungen. Viele Besucher:innen kommen aber auch, um im weitläufigen Schlosspark mit seinen blühenden Rhododendren zu flanieren. Kaffee bekommt man im hübschen Café in der Schlossgärtnerei, wo bei schönem Wetter draußen im Garten Kuchen oder Steinofenbrot serviert wird. Bei schlechtem Wetter sitzt man im gemütlichen Fachwerkhäuschen oder gleich nebenan im ehemaligen Gewächshaus.

Essen und Trinken:
Weinhaus Uhle

Das Weinhaus Uhle existiert seit 1751, und es gab Zeiten, in denen die Ware noch von einem weißen Shetland-Pony ausgeliefert wurde. Auf so einer Tradition würden sich gewiss viele ausruhen, gediegene Hausmannskost servieren und Nummer-sicher-Weine verkaufen. Doch hier in der Schweriner Altstadt ist entschieden die Gegenwart eingezogen. Das Bistro George überzeugt mit raffinierten Gerichten. In der Bar lässt sich bestens entschleunigen. Und im Restaurant wird mit so viel Könnerschaft und Innovationsfreude gekocht, dass die Gastrokritik mit Sternen, Sonnen und was es sonst noch an Auszeichnungen gibt um sich wirft.

Doch dann steht einem doch der Mund offen vor der Macht der Tradition: Denn der alte Rittersaal, in dem man zum Dinner Platz nimmt, sieht mit seinen Bleiglasfenstern, seiner Kassettendecke, seinen Wandgemälden und seinen prächtigen Lüstern aus, als wäre man in ein Bilderbuch aus alten Zeiten gezaubert worden.

Übernachten:
Hotel oder Camping

Wie schön ist es da, wenn man nach einem guten Essen und ein paar Gläsern Wein ohne lange Wege ins Bett fallen kann! Auch das geht im Weinhaus Uhle, dessen Suiten im Hotel jeden Komfort bieten.

Wer es etwas einfacher und rustikaler bevorzugt, sucht sich ein lauschiges Plätzchen für Zelt, Bus oder Wohnwagen auf dem Seegrundstück des Ferienpark Seehof. Bei gutem Wetter kann man direkt ins Wasser hüpfen, zu Radtouren aufbrechen oder mit den Kindern auf der Spielwiese rumtollen. Und sollte doch mal Schietwetter herrschen, gibt es kreative Mitmachangebote, etwa Filzen, Töpfern oder Kerzenziehen.