Raus aus Berlin: Die 3 schönsten Wanderwege in Brandenburg

Wir lieben Spaziergänge durch die Natur – und spätestens seit Corona sind wir damit nicht mehr alleine. Deshalb zeigen wir euch unsere liebsten Wanderwege im Nordosten Brandenburgs. Hier kommen drei abwechslungsreiche Wanderungen für die ersten zarten Frühlingstage.

Texte: Theresa Wißmann, Nikolai Antoniadis / Fotos: Sina Schwarz, Johannes Nadeno

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Turmwanderweg Bad Freienwalde

Wandertour (12 km)

Zu den Dingen, die man der norddeutschen Tiefebene vielleicht nicht unbedingt zutrauen würde, gehört ein Gipfelkreuz. Doch das gibt es hier tatsächlich, auf dem Märkischen Watzmann in gut 106 Meter Höhe. Der Turmwanderweg Bad Freienwalde verbindet auf einer Länge von zwölf Kilometern insgesamt knapp 500 Höhenmeter, vier Aussichtstürme (darunter der Schanzenturm auf der Helmut-Recknagel-Schanze, auf dem man mal schauen kann, was ein Skispringer vor seinem Absprung sieht) und mehrere Aussichtspunkte wie diesen.

Er schlängelt sich durch Schluchten, kriecht steile Anstiege hinauf und bietet einen herrlichen Blick auf das Niederoderbruch und Bad Freienwalde. Wer alle vier Türme besteigt, kann seine Stempelkarte ausfüllen lassen und ein Turmdiplom bekommen. Startpunkt ist der Bahnhof Falkenberg (Mark), das Ziel erreicht man in Bad Freienwalde. Die Turmsaison beginnt im April und endet traditionell am 31. Oktober.

Startpunkt: Am Bahnhof 2, 16259 Falkenberg (Mark)
bad-freienwalde.de/turm-diplom

 
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Rundweg Nonnenfließ

Wanderweg (11 km)

Der Wanderweg im Naturpark Barnim ist wie ein Stichwortgeschichten-Spiel. Wir ziehen wahllos ein paar Begriffe – sagen wir: Spechthausen, Schwärze und Nonnenfließ – und erzählen mit ihnen eine Geschichte. Dafür haben wir elf Kilometer Zeit. Genauso lang ist das Nonnenfließ, von seiner Quelle in einem sumpfigen Bruchwald südlich von Tuchen bis nach Spechthausen, wo es in die Schwärze mündet, ein weiteres Flüsschen, das eine eigenen Spaziergang wert ist.

Einst soll hier ein Nonnenkloster gestanden haben, bis es in einem Gewittersturm vom Regen und dem überquellenden Fluss verschluckt wurde. Auch Mühlen gab es hier einige, von ihnen gibt es aber noch Spuren – von der Neuen Mühle etwa (die schon so lange nicht mehr neu ist, dass sie die ehemalige Neue Mühle genannt wird) oder der Lumpenschneidemühle (heute Gästehaus der Forstverwaltung).

Der Rundweg Nonnenfließ ist ein großartiger ausgedehnter Waldspaziergang zwischen Buchen und Traubeneichen, auf dem einem einige Wesen begegnen, die im Tiefland eigentlich nicht zu Hause sind: die rotköpfige, weißhalsige Wasseramsel etwa oder Gebirgsstelzen, Waldschnepfen, im glucksenden Bach das Bachneunauge und der Steinbeißer. Michael Ende hätte sich keine zauberhaftere Gesellschaft ausdenken können.


Startpunkt: Parkplatz an der B 2, 16230 Spechthausen
barnim-naturpark.de

 
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Naturparkroute Märkische Schweiz

Wanderung (21 km)

Von der Eiszeit geformt, ist die Landschaft der Märkischen Schweiz mit ihren Steilhängen und Seen, wilden Tälern und Schluchten faszinierend urtümlich und abwechslungsreich. Eine besonders schöne Weise, sie zu erkunden, ist eine Wanderung auf der 21 Kilometer langen Naturparkroute, die als Rundkurs von Buckow durch das Stobbertal nach Waldsieversdorf führt und schließlich am Westufer des Schermützelsees zurück zum Ausgangspunkt.

Mit ein wenig Glück bekommt man Seeadler, Schwarzstörche, Kraniche oder Biber zu sehen, und von 75 heimischen Libellenarten fühlen sich 53 hier wohl. Ein Highlight auf der Route, die sich in sechs bis sieben Stunden bewältigen lässt: das Besucherzentrum Drei Eichen, in dem man sich stärken kann und das „Wildniswochen“ für Schüler*innen veranstaltet, bei denen man unter anderem das Fährtenlesen lernen kann.

Startpunkt: Parkplatz Panoramaweg, 15377 Buckow (Märkische Schweiz)
maerkischeschweiz.eu